• Die Würde der Natur ist antastbar

    In der deutschen Verfassung wird der Mensch geschützt, aber nicht dessen Lebensgrundlage, die Natur:

    Artikel 1 Grundgesetz (GG): „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“

    Artikel 3 GG: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“

    Artikel 5 GG: „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten […]. Dieses Recht findet seine Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre. Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.“ Eine relevante Vorschrift in den allgemeinen Gesetzen ist zum Beispiel §130 (Volksverhetzung) des Strafgesetzbuches.

    Wo finde ich den einen Artikel im GG, der meine Lebensgrundlage schützt? Welche Rechtsgrundlage findet Anwendung, wenn Unwahrheiten über den Zustand der Natur verbreitet und damit strengere Umweltauflagen verhindert werden? Es gibt in Deutschland viele Umweltgesetze (BNatSchG, BImSchG, WHG, KrWG, AbfG, BBodSchG, UVPG) und Verordnungen (GefStoffV, BImSchV, AbwV, TrinkwV) sowie Landesgesetze und Europarecht bis hin zum Völkerrecht (Aarhus Konvention, CBD, UNFCCC). Dennoch können diese Gesetze, Verordnungen, Rechtskonstrukte können nicht verhindern, dass den Menschen die Lebensgrundlage entzogen wird. Vielen Menschen bereits heute und noch mehr Menschen in der Zukunft.

    Auch wenn das Grundgesetz möglicherweise keine validen Ansatzpunkte für den Schutz der Umwelt enthält, so drängen manche Organisationen immerhin stark auf die Einhaltung bestehender Gesetze sowie bestehender Abkommen (z.B. Luftreinhaltung, Erfüllung des Pariser Abkommens). Dies kann auch zu Klagen führen. Besonders intensiv wird das nur ausgewählten Organisationen zugewiesene Umweltklagerecht durch die „Deutsche Umwelthilfe e.V.“ wahrgenommen. Sie kann dabei allerdings auch einige Erfolge vorweisen. Ansatzpunkte, um die Verbreitung von Unwahrheiten zu verhindern, konnte ich bei dieser klageversierten Organisation nur beim Thema „Greenwashing“ erkennen. Eigentlich wäre es Aufgabe des Staates, die Einhaltung der Gesetze sicherzustellen.

    Ein Vorschlag, um den Schutz der Umwelt in der Verfassung zu verankern: „Die Natur ist für heutige und zukünftige Generationen als Lebengrundlage zu erhalten und nachhaltig zu pflegen. Sie ist Voraussetzung für ein Leben in Würde.“

  • Schlechtes Gewissen

    In einem Film sagt der Ehemann, seine Frau mache ihm immer ein schlechtes Gewissen, wenn er sich nicht ständig umweltbewusst verhalte. Da konnte ich mich schon etwas wiedererkennen, wenn ich zu Hause die Umweltkosten für das Fliegen, Auto fahren, Shopping etc. aufzeige. Ich frage mich, ob das am Ende nicht kontraproduktiv ist.

    Auf der anderen Seite geht es ja in erster Linie darum, dass verstanden wird, welche Umweltkosten jeder verursacht. Was man daraus macht, ist eine andere Frage. Viele Umweltkosten sind einfach versteckt. Da wird gleich wegen ein paar EUR zum Billiganbieter gewechselt.

    Der Zusammenhang zwischen meinen Prinzipien, zum Beispiel Erhalt der Natur (siehe auch Menschenrechte) und den Einkaufsentscheidungen bzw. Verhaltensentscheidungen wird gerne übersehen, wenn es sich nicht in EUR umrechnen lässt und die EUR direkt in oder aus meiner Tasche fliessen. Entscheidungen werden auf den Preis reduziert „Geiz ist geil“. Dabei geht es oft nicht um den Preis, sondern darum, ob etwas überhaupt gemacht wird. Es geht um WERTE.

    Lebe ich meine Werte, dann gehe ich erstmal von mehr und nicht von weniger Zufriedenheit aus. Aber oft führte jede „Beschränkung“ bei den Beteiligten zu negativen Gefühlen. Wenn meinem Gegenüber keine reinhauen kann, ist das auch eine Beschränkung, aber das ist doch eine sehr positive Beschränkung.

    Spaß ist geil. Geiz ist geil. Werte sind blöd. Ich freue mich, wenn ich die Umwelt schützen kann. Für mich ist das keine Beschränkung sondern eine Befreiung, wenn ich meine Freude nicht durch die Anzahl der Flugmeilen definieren muss. Dann habe ich ein gutes Gewissen.

  • Vor der eigenen Haustür kehren

    Schieben wir es nicht weiter auf die von uns gewählten Volksvertreter. Auch diese agieren in einem international komplexen Umfeld, wie auch die meisten privaten Unternehmen. Sie müssen auch handeln. Aber wir können auch sofort anfangen, mit einem ökologisch vertretbaren Handeln. Die Entscheidung, nicht selbst ökologisch zu handeln, ist eine Entscheidung. Eine Entscheidung gegen unsere Kinder. Aber auch eine Entscheidung, zugunsten unserer Bequemlichkeit. Es ist auch eine Entscheidung, dass der Erhalt der Natur kein Wert ist, der in unser persönliches Wertesystem Eingang findet. Mit Wertesystem, meine ich ein System, dass unsere Entscheidungen steuert. Unser Wertesystem steuert bspw. unser Verhalten, wenn wir mit anderen Menschen kommunizieren. Wir schreien sie bspw. nicht an. Wir schlagen sie nicht etc. Genauso könnte der Umgang mit unserer natürlichen Lebensgrundlage verlangen, dass wir diese, die Natur, nicht mit „Füßen treten“. Wir wollen die natürliche Lebensgrundlage erhalten, ähnlich, wie wir auch unser zu Hause erhalten oder wie wir auch unsere freundlichen Beziehungen zu unseren Mitmenschen erhalten möchten. Dies wird in großen Teilen nicht über Gesetze, Preise oder Einschränkungen gesteuert, sondern durch unser persönliches Wertesystem. Ohne dieses Wertesystem, wären wir vermutlich nur noch fremdgesteuert.

  • Jedes Bild sagt 1.000 Worte und kostet 70.000 Worte

    Nehmen wir an, ein auf Mastodon hochgeladenes Bild hat eine Größe von einem Megabyte. Das ist eine übliche Größe. Das entspricht 1.000.000 Bytes. Für ein Textzeichen werden im UTF-Zeichenformat 1-4 Bytes benötigt. Wenn ich für deutschsprachige Texte großzügig von durchschnittlich 2 Bytes pro Zeichen ausgehe, könnte ich statt eines Bildes in der genannten Größe 500.000 Buchstaben speichern. Im Verlagswesen entspricht das bei 60 Anschlägen (Zeichen) pro Zeile und 30 Zeilen pro Seite ca. 280 Seiten.

    Das bedeutet jedes Bild, auch jedes Naturbild, führt zu einer Nutzung von Speicherplatz in der Größenordnung eines Buches. Weil die Bilder nicht nur auf einem Server dauerhaft gespeichert werden, sondern auf verschiedenen Servern, auch auf anderen interessierten Mastodon-Servern, führt jedes Bild im besten Fall (bei nur 10 interessierten Mastodon-Servern) zu einem Speicherbedarf von 10 Mio Bytes also 10 Büchern. Lade ich jeden Tag ein Bild hoch, komme ich als einzelne Person auf eine Speicherbedarf, der 3.650 Büchern entspricht.

    Schreibt ihr das, was ihr mit den Bildern ausdrücken möchtet als Text (bspw. eine halbe Seite pro Tag), dann könntet ihr mit dem Speicherbedarf für 1 Bild 2 Jahre lang einen Text von ca. 1/2 Buchseite hochladen. Das entlastet den Mastodon-Server, reduziert die erforderliche Speicherkapazität enorm und schützt die Umwelt.

  • Nebelkerzen-Sabotage

    Der Schutz unserer Lebenswelt und die dafür erforderliche Aufmerksamkeit, werden immer wieder durch Nebelkerzen-Ablenkungsmanöver verhindert. Mal ist es das Stadtbild, dann ist es die Brandmauerdiskussion, dann werden Diffamierungen der Abgrund-für-Deutschland-Partei als Wahrheiten interpretiert und die vereinbarte Wahl der neuen Richterin des BVerfG torpediert. Gleichzeitig ein Versuch eine der wichtigsten demokratischen Institutionen zu diskreditieren.

    Da werden im Vergleich zu dem, was eigentlich getan werden müsste, blitzschnell unwichtge Begebenheiten zu ausgewachsenen Monstern aufgeblasen. Angeheizt durch Social-Media-Sabotage und weitergetragen durch uns, durch weniger renommierte und auch renommierte Medien. Ich selbst und sehr viele Menschen lassen sich von diesen Nebelkerzen ablenken. Und wir regen uns auf und vergessen mal in das aufgeblasene Monster zu pieksen und die Luft rauszulassen. Pffffff. Da sitzt dann eine kleine Maus und wir stellen fest, dass wir unsere begrenzte Aufmerksamkeit den falschen Themen gewidmet haben.

    Also erstmal die Luft rauslassen, dann ein- und ausatmen, dann weiterdenken. Dann vielleicht schreiben.

  • selbst Schreiben, selbst Denken

    Es ist sicherlich vieles von dem, was ich schreibe schon gedacht, gesprochen oder geschrieben worden. Es geht aber nicht darum, nur die Gedanken anderer zu lesen, sondern darum, SICH SELBST GEDANKEN ZU MACHEN. Und dabei auch die Welt, die eigene Umwelt etc. zu verarbeiten, zu sortieren und auch mal neu und insbesondere eigenständig zu erdenken. Wenn niemand meine Beiträge liest, habe ich trotzdem viel beim Schreiben gewonnen: mehr Klarheit meiner Gedanken, die Auflösung diffuser Ängste, mehr Verständnis für die Texte von guten Schriftstellern. Das reine Niederschreiben des Denkstroms fördert Klarheit und sortiert meine Gedanken. Die Verbesserung der Formulierung für potenzielle Leser des Textes zeigt mir die Herausforderungen Gedanken nicht nur niederzuschreiben sondern auch verständlich und packend aufzubereiten. Plötzlich lese ich Texte guter Schriftsteller viel aufmerksamer und lass mich nicht nur von den Inhalten berieseln sondern betrachte auch intensiver deren genaue Formulierungen und Textaufbau. Warum schreibe ich das, wenn es doch um Umwelt und Demokratie geht? Weil ich glaube, dass eigenständig denkende Menschen für eine Demokratie bereichernd sind und der Lebensumwelt des Menschen guttun. Bevor man der nächsten „Sau“ hinterher rennt, die im Netz durch’s globale Dorf getrieben: erst mal durchatmen und selbst denken.

    Fediverse-Reaktionen
  • Bewußtseinsstrom, Denkstrom, Gedankenstrom

    Mir hat in einem Artikel über den Literaturnobelpreisträger der Begriff „Bewusstseinsstrom“ gefallen. Bisher habe ich von „Streamtext“ gesprochen, wenn ich meinen Gedanken freien Lauf lasse und sie zu Papier bringe. Beide Begriffe sind aber nicht wirklich passend. Ein Bewusstseinsstrom klingt ungeleitet und andererseits nach etwas, was schon da ist und nur aus diesem Bewusstsein ausgelesen, förmlich abgeschrieben werden muss. Die Gedanken entwickeln sich bei mir erst mit dem Schreiben von Wörtern.

    Das Bewusstsein sehe ich als einen „Wahnwirbel“ von Inhalten, ohne Richtung und Aussage. Richtung und Aussage entstehen erst durch Denken, durch Sprechen oder Schreiben. Das Schreiben verändert das Bewusstsein, hat eine Rückkopplung. Der weniger elegante Begriff „Streamtext“ ist natürlich etwas allgemein gehalten. Ein Datenstrom aus Wörtern. Vielleicht wäre Wortstrom angemessener. Letztlich soll der Begriff Gedanken beschreiben, die beim Schreiben erst entstehen und dann beim Schreiben im „Flow“ weiterverfolgt werden.

    Der Gedankenstrom fängt wohlmöglich mit „Was soll ich schreiben“ an. Dann entstehen plötzlich Gedanken, die ich so schnell wie möglich zu Papier bringe und dann versuche weiterzuverfolgen. Bis eine Sackgasse erreicht ist oder der Gedanke vergessen wird und von einem anderen interessanten Gedanken abgelöst wird. Eine Gedankenvertextung. Vielleicht ist doch Gedankenstrom angemessener. Gedanken sind nicht so verfestigt, wie man es aus dem Begriff Bewusstseinsstrom erwartet. Das Bewusstsein ist mir bewusst, ist da. Es muss nur ausgelesen werden. Gedanken sind vom Begriff her flüchtiger, kein stabiles Bewusstsein.

    Wenn ich auf dieser Seite schreibe, dann handelt es sich eher um einen Gedankenstrom, der ganz grob auf die Themen Umwelt, Gleichbehandlung und Beteiligung abzielt. Aber weil es eben eine Strom von Gedanken ist, möchte ich die anderen Teile, wenn sie zum Verständnis beitragen nicht vorenthalten. Eine Nacharbeitung findet nur in sehr geringem Maße statt. Hauptsächlich um die Verständlichkeit des Gedankenstroms zu verbessern und das zu streichen, was in meinem Weltbild nicht gesagt werden muss und in einer höflichen alle gleichbehandelnden Form ausgedrückt werden sollte.

  • demokratisch-ökologisch-soziale marktwirtschaft

    Eine aus Sicht des Menschen intakte Umwelt ist Voraussetzung für ein gleichberechtigtes Leben innerhalb der lebenden Generationen aber auch für zukünftige Generationen. Gleichzeitig ist eine FUNKTIONierende Demokratie eine Voraussetzung für den Erhalt bzw. für eine Wiederherstellung einer intakten Umwelt. Der Turbo-Kapitalismus ist eine Garantie für Zerstörung, für Ungleichheit und asoziales Verhalten. Ein Ritt über den Abgrund. Eine politisch von den Bürgervertretern gelenkte liberale Wirtschaftsordnung, dient den Interessen der meisten Bürger*innen und einer für den Menschen lebenswerten Natur.

  • Planetar denken, Privat handeln

    Wenn ich meinen letzten Artikel betrachte, erscheint mir der Titel „Planetares Bewusstsein“ ein wenig esoterisch, bei der Größe der Begriffe „Planet“ und „Bewußtsein“. Angesichts von Gletscherschmelze, schwindender Biodiversität zusehends aufgebrauchter Ressourcen, um hier nur einige wenige Auswirkungen des Menschen zu nennen, kann das Denken nicht groß genug sein, wenngleich das Handeln weiterhin im Kleinen im Privaten stattfindet. Alle o.g. Krisen sind durch Dein Handeln mitverursacht, genauso kann Dein (besseres) Handeln im Kleinen planetare Auswirkungen haben.

  • Planetares Bewusstsein

    Praktisch jede Handlung wirkt sich auf den Planeten aus, also auf mein und Dein Lebensumfeld. Nicht nur der Verbrauch an Ressourcen oder der Ausstoß von schädlichen Gasen ist damit gemeint, sondern auch wie Du Deine Zeit verbringst, wie Du mit anderen Menschen umgehst, welche Partei Du wählst, welche Bücher Du liest.

    Verbringst Du viel Zeit beim Lesen, wirkt sich das auf Deine Kompetenz aus, die Dinge um Dich herum besser wahrnehmen zu können und vielleicht bessere, auch nachhaltigere Entscheidungen zu treffen. Wer in der Bücherwelt verreist, muss im echten Leben weniger reisen. Pflegst Du einen angenehmen Umgang mit Deinen Mitmenschen, sind sie freundlicher gestimmt und somit zufriedener. Sie müssen ihre Zufriedenheit nicht über Konsum herstellen. So kann das unendlich fortgeführt werden.

    Weil unser Verhalten in den Zustand des Planeten verwoben ist, scheint es sinnvoll zu sein, dieses regelmässig zu reflektieren und die negativen Auswirkungen auf den Planeten zu reduzieren. Für mich ist das ein Zeichen, dass eine Art planetares Bewusstsein entstehen muss, eine Werthaltung gegenüber aktuellen und zukünftigen Generationen auf unserem Planeten.